Solaranlage Montage: Selbst installieren und Geld sparen?
Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage ist gefallen. Nun stellt sich die Frage: Anlage selbst installieren und Geld sparen oder besser einen Profi beauftragen? Was Sie bei einer Selbstmontage zu beachten haben und was die Vor- und Nachteile davon sind, erläutern wir im Folgenden.
Vor der Montage einer Photovoltaikanlage ist es sinnvoll, Zeit in die Vorbereitungen zu investieren. So können Sie sich beispielsweise einen groben Überblick verschaffen, welche Dachflächen Ihrer Immobilie sich überhaupt für eine Photovoltaikanlage eignen. Dazu können Sie beispielsweise Sonnenkataster nutzen, wie sie örtlich von vielen Gemeinden und Städten angeboten werden.
Wenn Sie die Vorbereitungen abgeschlossen haben, können Sie sich Gedanken über die Ausgaben für die Installation einer Solaranlage machen und sich über das Einsparpotenzial bei einer Selbstmontage informieren.
Pro und Contra Selbstmontage
Pro
Contra
Längere Wartezeiten können vermieden werden
Hoher Schwierigkeitsgrad bei der Installation
Kostenersparnis bei Montagekosten
Haus- und Netzanschlüsse nur durch Fachmann durchführbar
Mögliche Ertragsverluste bei fehlerhafter Installation
Möglicher Verfall der Garantie und des Versicherungsschutzes
Hohe Unfallgefahr
Mögliche Schäden am Haus
Verfall des Anspruchs auf Förderung
Kosten der Montage Photovoltaikanlage - Beispielrechnung
Der Preis, beispielsweise einer 6,5 kWp Photovoltaikanlage, inklusive Montage und aller Komponenten, liegt bei rund 9.100 Euro netto. Die Ausgaben für ein 1 kWp betragen etwa 1.500 Euro netto, immer abhängig von den lokalen Gegebenheiten und der aktuellen Marktpreise.
Die Materialkosten für Module und Co. stellen den größten Kostenfaktor dar, die Planungskosten nehmen einen kleineren Posten ein. Je nach Aufwand liegen die reinen Montagekosten bei ungefähr 16 Prozent des Gesamtvolumens. Das entspricht in dem Beispiel rund 1450 Euro. Das Montagesystem schlägt mit rund 10 Prozent zu Buche, das sind etwa 910 Euro. Profis können die Einzelteile meist günstiger im Großhandel besorgen, als wenn Sie sich diese mühsam einzeln im Baumarkt zusammensuchen müssen.
Bei den Preisen werden sich viele Heimwerker fragen, kann ich das selbst machen und wieviel würde man bei der Selbstmontage sparen? Rund 1.450 Euro bei 9.100 Euro zu sparen, das hört sich verlockend an. Doch rechnet sich die Selbstmontage am Ende wirklich?
Solaranlagen Befestigung
Wenn Sie eine Fläche von 50 m2 auf Ihrem Schrägdach zur Verfügung haben, können Sie Photovoltaikmodule mit einer Leistung von ca. 6,5 kWp installieren. Für die Unterkonstruktion werden Metall-Dachhaken unter den Dachziegeln auf den Sparren verschraubt und nach außen geführt. Auf diesen Haken werden die Photovoltaik Montagesysteme aus Metall verbaut, in dem dann wieder die Photovoltaikmodule eingesetzt und befestigt werden.
Wie montiert man eine Solaranlage?
Dachhaken aus Edelstahl kosten pro Stück und je nach Qualität rund 10 Euro und Sie benötigen meist 3 bis 4 Stück pro PV-Modul.
Je steiler das Dach ist und je größer die Belastung durch Schnee und Sturm ausfällt, desto mehr Haken benötigen Sie. Genauso spielen der Sparrenabstand und die Größe der Module eine entscheidende Rolle bei der Montage. In Gebieten mit hoher Schneelast sollten Sie Schwerlasthaken verwenden. Pro Solarpanel können Sie zusätzlich mit mindestens 40 Euro für das Befestigungsset rechnen.
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Geld sparen durch Selbstmontage
Die gute Nachricht ist, dass Sie die Montage einer Photovoltaikanlage nicht allein den Profis überlassen müssen. Sie können sogar bei vielen Schritten helfen und so Geld sparen. Vor der Installation der Solaranlage sollten Sie sich allerdings mit einem Solarteur oder Solartechniker absprechen. Der kann Ihnen sagen, welche Schritte Sie übernehmen können und dürfen.
Denn bei vielen Arbeiten benötigt man die Erfahrung und das Wissen von Fachleuten. Außerdem besteht bei vielen Montageschritten Lebensgefahr. Die Montage auf dem Dach ist gefährlich und sollte nur mit einer entsprechenden Sicherung vorgenommen werden, denn leicht können Ungeübte abstürzen und sich schwer verletzen.
Relativ ungefährlich ist das Verlegen von Leerrohren, wenn Sie mit dem Umgang von Bohrhämmern und Co vertraut sind. Es werden meist Leerrohre vom Dach bis zum Aufstellort von Wechselrichter usw. und zum Stromanschluss an das öffentliche Netz benötigt. Bei der Montage der Solarmodule und beim Verlegen der Leerrohre können Sie Geld sparen. Um Ihr Eigentum vor Schäden zu schützen, macht es Sinn, sich über einen Versicherungsschutz während der Bauzeit Gedanken zu machen, wie etwa eine spezielle Montageversicherung. Mehr zum Thema Photovoltaik-Versicherungen können Sie in diesem Artikel nachlesen.
Montagesysteme Überblick
Aufdach-Montagesysteme
Gängigstes System
Geeignet für alle Dächer mit einer Dachneigung zwischen 20 und 60 Grad
Indach-Montagesysteme
Ersetzt die vorhandene Dacheindeckung.
Module kommen direkt auf das Dachgebälk.
Ästhetischer, aber teurer
Solardachziegel
Solarzellen sind in Dachziegel integriert
Kaum Veränderung im Erscheinungsbild des Hauses
Lösung für Denkmalgeschützte Gebäude
Flachdach-Montagesysteme
Für Dächer mit einer Neigung von 10 Grad oder weniger
Ständert Module auf, um Verschattung zu reduzieren
Freiland-Montagesysteme
Üblich für Großanlagen
Elektrik - Arbeit für Profis
Viele Hobbyheimwerker fragen sich: Wer montiert Solaranlagen? Viele Arbeiten, besonders an der Elektrik, dürfen nur registrierte und zertifizierte Elektrotechniker übernehmen, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Photovoltaikmodule werden per Steckverbindung miteinander verbunden. Dabei ist Vorsicht geboten und es besteht Lebensgefahr: Bei einer Photovoltaikanlage fließen nämlich erhebliche Ströme mit Spannungen von 400 bis 1.000 Volt - weit mehr als die 230 Volt etwa in Haushaltssteckdosen.
Außerdem besteht bei einer unsachgemäßen Verkabelung oder unzureichender Isolierung eine hohe Brandgefahr durch Lichtbögen. Bei einer fehlerhaften Elektro-Installation kann außerdem die Garantie auf die PV-Module und/oder der Versicherungsschutz erlöschen.
Fazit
Eine Selbstmontage ist sehr zeitaufwendig und mit vielen Gefahren verbunden. Das Einsparpotential beim Installieren der Solaranlage Anlage fällt auch eher gering aus. Eine Fachfirma dagegen arbeitet schnell und verfügt über umfangreiche Erfahrungen. Außerdem kommt sie für mögliche Schäden bei der Montage auf. Das Unternehmen kümmert sich außerdem um die Koordination der verschiedenen Handwerker und verwendet aufeinander abgestimmte Komponenten.
Stromkosten sparen durch eigenen Solarstrom und den nicht genutzten Rest einspeisen – wer sich jetzt für Photovoltaik entscheidet, erhält im November 2024 noch die Förderung von 8,03 Cent pro Kilowattstunde bei Anlagen mit weniger als 10 kWp – 20 Jahre lang garantiert.
Ohne Stromspeicher kann ein Einfamilienhaus mit eigener PV-Anlage ca. 30% des Solarstroms selbst nutzen. Mit einem Solarstrom Speicher ist ein Eigenverbrauch von 60-80% möglich.