Finanzamt geht leer aus
©Elmar Gubisch via Canva.com

Null-Prozent-Steuer auf Photovoltaik Anlagen 2023

Mit Beginn des Jahres 2023 wurde die Umsatzsteuer auf null gesenkt. Damit fällt für die Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen keine Mehrwertsteuer mehr an.

Die Beschlüsse des Deutschen Bundestages am 2. Dezember 2022 führen zu einem deutlichen Abbau steuerlich-bürokratischer Hürden und machen den Erwerb und Betrieb von Photovoltaikanlagen noch attraktiver.

Dennoch bleiben einige Fragen offen, die das Bundesfinanzministerium beantwortet hat.

Was bedeutet Null-Prozent Umsatzsteuer?

Durch den Wegfall der Steuer auf Photovoltaikanlagen und zugehöriger Komponenten soll der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden.

Die mit dem Jahressteuergesetz 2022 beschlossenen Änderungen betreffen neben der Umsatzsteuer auch die Einkommensteuer. Wir betrachten die Auswirkungen auf die beiden unterschiedlichen Steuerarten und berichten über die Folgen für Sie.

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Der Nullsteuersatz 2023 gilt für:

  • Erwerb, Lieferung von Photovoltaikanlagen bis 30 kWp bei Einfamilienhäusern und über 30 kWp bei größeren Mietshäusern, einschließlich zugehöriger Komponenten
  • Mehrwertsteuer entfällt ebenfalls für Speicher, die Strom aus Solarmodulen speichern
  • PV Anlagen, die in der Nähe von Privatwohnungen oder auf öffentlichen oder dem Gemeinwohl dienenden Gebäuden installiert sind.

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FAQ – Wichtige Fragen zu den Umsatzsteuersenkungen 2023

Was ist der Unterschied zwischen Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer?

Die Mehrwertsteuer ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Umsatzsteuer. Der steuerrechtlich korrekte Begriff lautet Umsatzsteuer, dieser wird auf Rechnungen und Quittungen ausgewiesen.

Welche Steuererleichterungen bei der Umsatzsteuer enthält das Jahressteuergesetz für Photovoltaikanlagen?

In den meisten Fällen fällt für die Einspeisung von Strom keine Umsatzsteuer mehr an.

Ab wann tritt die Regelung in Kraft?

Der Nullsteuersatz gilt seit dem 1. Januar 2023.

Greift die Regelung auch für Bestandsanlagen?

Der Nullsteuersatz gilt nur für Anlagen, die nach dem 1. Januar 2023 geliefert/installiert wurden. Wenn der Verkäufer die Anlage auch installiert, ist es entscheidend, wann die Montage vollständig abgeschlossen ist..

Fällt mit der Senkung der Umsatzsteuer auf null automatisch der Preis von Photovoltaikanlagen?

Händler und Handwerker sind verpflichtet, die auf null gesetzte Steuer an ihre Kunden weiterzugeben.

Was passiert bei längeren Lieferfristen, also wenn die Anlage bestellt, aber noch nicht geliefert wurde?

Entscheidend ist das Datum, an dem die Photovoltaikanlage geliefert beziehungsweise installiert wird. Liegt dieses nach dem 31. Dezember 2022, fällt die Umsatzsteuer weg.

Was sind die Folgen bei einer Erweiterung der PV-Anlage?

Für Erweiterungen ab dem 1. Januar 2023 fällt bei Kauf und Installation der Komponenten keine Umsatzsteuer an.

Muss die Photovoltaikanlage weiterhin beim Finanzamt angemeldet werden?

Wer Strom einspeist, ist Unternehmer im Sinne des UStG und muss sich deshalb steuerlich beim Finanzamt anmelden.

Gilt der Nullsteuersatz auch bei Miet- oder Leasing-Verträgen?

Leasing- oder Mietkaufverträge können umsatzsteuerrechtlich als Lieferung eingestuft und somit von der Steuer befreit werden. Es sind allerdings Laufzeit, Zahlungsbedingungen und mögliche Kombinationen mit anderen Leistungselementen zu berücksichtigen.

Nur wenn eine automatische Eigentumsübertragung zum Ende von Miete/Leasing oder ein Option darauf besteht, liegt eine Lieferung vor, schreibt das Bundesfinanzministerium.

Kann ich mir beim Kauf einer Photovoltaikanlage weiterhin die Umsatzsteuer vom Finanzamt erstatten lassen?

Da mit der Einführung des Nullsteuersatzes am 1. Januar 2023 auf Rechnungen keine Umsatzsteuer mehr ausgewiesen wird, ist es nicht mehr möglich bzw. erforderlich (Vorsteuer), sich die Umsatzsteuer erstatten zu lassen.

Der Vorsteuerabzug ist nur noch für Photovoltaikanlagen, die vor dem 1. Januar 2023 geliefert/installiert worden sind, möglich.

Gilt der Nullsteuersatz auch für Photovoltaikanlagen mit mehr als 30 kWp?

Ja, denn auch für große Photovoltaikanlagen in der Nähe von Wohngebäuden und auf größeren Mietshäusern ist das möglich.

Fällt bei Balkonkraftwerken ebenfalls die Umsatzsteuer weg?

Das Wirtschaftsministerium schreibt: „Nach der geplanten Regelung in § 12 Abs. 3 Nr. 1 UStG (neu) ist die Lieferung von Solarmodulen unabhängig davon begünstigt, ob die Solarmodule Teil einer Werklieferung sind oder einzeln erworben werden.“

Etwas anderes gilt für mobile Solarmodule, etwa für das Camping, für die weiterhin die Umsatzsteuer anfällt.

Fällt die Umsatzsteuer bei der Reparatur von Photovoltaikanlagen weg?

Ja, beim Austausch defekter Komponenten und bei deren Installation fällt die Umsatzsteuer weg. Reine Reparaturen und die damit verbundene Lieferung von Ersatzteilen sind dagegen weiterhin umsatzsteuerpflichtig.

Welche Folgen bestehen für Garantie- oder Wartungsverträge?

Für diese Verträge gilt weiterhin 19 Prozent Umsatzsteuer.

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