Wärmewende: Bioenergie dominiert auch 2024 die erneuerbare Wärmeerzeugung

Biogasanlage23.07.2025: Im Jahr 2024 stammt der Großteil der erneuerbaren Wärme in Deutschland erneut aus biogenen Quellen. Nach aktuellen Erhebungen der AGEE-Stat, angesiedelt beim Umweltbundesamt, liegt der Anteil der Bioenergie an der regenerativen Wärmeerzeugung bei über 80 Prozent. Dabei bildet Holz den wichtigsten Rohstoff – genutzt in Form von Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln. Aber auch Gase wie Biogas und Biomethan sowie Klärgas haben ihren Stellenwert ausgebaut und kommen verstärkt in Wärmeanwendungen zum Einsatz. Zusätzlich wird in städtischen Anlagen biogener Abfall zur Energiegewinnung verwertet. Flüssige Biobrennstoffe wie Bioheizöl spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

Deutschland deckt derzeit etwa 18 Prozent seines gesamten Wärmebedarfs durch erneuerbare Quellen. Neben festen Holzsortimenten gewinnen auch alternative Rohstoffe wie Stroh, Miscanthus und Biomasse aus renaturierten Moorflächen an Bedeutung. Diese Brennstoffe finden sowohl in privaten Haushalten als auch in kommunalen Einrichtungen und gewerblichen Wärmenetzen Anwendung.

Fortschritte bei Technik und Emissionsminderung

Die Emissionen aus holzbasierten Heizsystemen sind in den letzten Jahren spürbar zurückgegangen. Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung sind verbesserte Technologien und gesetzliche Rahmenbedingungen, die höhere Umweltstandards durchsetzen. Förderprogramme belohnen die Installation emissionsarmer Heizsysteme, was wiederum Innovationen bei Herstellern von Pelletöfen, Hackschnitzelkesseln und Holzvergasern begünstigt hat.

Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) nutzen größere Energieanlagen in Industrie und Versorgung häufig sogenanntes Kaskadenholz – also Holz, das bereits stofflich verwendet wurde und nun energetisch verwertet wird. In vielen Fällen besteht der eingesetzte Brennstoff dort zu einem Großteil aus Altholz oder Holzresten. Auch in kleineren Heizwerken und Anlagen in kommunaler oder gewerblicher Nutzung kommen überwiegend Rest- und Energieholz zum Einsatz, das etwa aus der Landschaftspflege oder aus Nebenprodukten der Holzwirtschaft stammt.

Waldholz bleibt Teil der Wärmewende

Auch künftig wird Holz aus Wäldern einen festen Platz in der erneuerbaren Wärmeversorgung einnehmen. Bei der Umgestaltung von Wäldern zu klimaresilienteren Beständen fällt regelmäßig Holz an, das sich für die stoffliche Nutzung nicht eignet – etwa Durchforstungsmaterial oder Schadholz infolge extremer Wetterlagen. Diese Bestände werden energetisch verwertet, da sie wirtschaftlich kaum anders genutzt werden können. Auch Kleinwaldbesitzer tragen mit ihren Holzmengen zur Versorgung bei, da sie häufig nicht für die industrielle Nutzung in Frage kommen.

In Wärmenetzen und bei Systemen mit Pufferspeicher lassen sich verschiedene Wärmequellen kombinieren. Während Solarthermie und Umweltwärme in den Sommermonaten eine hohe Deckung bieten, übernimmt Biomasse im Winter zuverlässig die Versorgung und gleicht Schwankungen bei Wind- und Sonnenstrom aus.

Die FNR stellt in ihrer Marktübersicht eine Vielzahl an Biomasseheizungen vor – von Pelletöfen bis hin zu großen Scheitholzkesseln. Wer auf moderne Holzheiztechnik setzt, kann staatliche Förderung erhalten. Förderfähige Systeme sind in den regelmäßig aktualisierten Listen des BAFA und im KfW-Programm für Einzelmaßnahmen (Zuschuss 458) gelistet.

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