Viel Sonne, wenig Leitung: Warum Bayerns Solarstrom oft verloren geht

Stromnetz im Sonnenschein28.04.2025: 2024 war ein Rekordjahr für die erneuerbaren Energien. Noch nie zuvor hat Bayern so viel Solarstrom produziert wie im vergangenen Jahr. Der Freistaat trägt maßgeblich zum Erfolg der Energiewende Deutschlands bei und beweist, dass die Sonnenenergie ein zentrales Element der zukünftigen Energieversorgung sein kann. Doch trotz der beeindruckenden Ausbauzahlen bleibt ein großer Teil der erzeugten Energie ungenutzt – hauptsächlich aufgrund von Engpässen im Stromnetz.

Fast eine Million Megawattstunden Solarstrom konnten in Bayern 2024 nicht ins Netz eingespeist werden. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch von mehreren hunderttausend Haushalten. Verglichen mit dem Vorjahr hat sich die abgeregelte Strommenge sogar mehr als verdoppelt. Die Gründe dafür liegen vor allem im langsamen Netzausbau, der die Integration der erneuerbaren Energien erschwert. Die geplante SuedLink-Trasse, die bayerischen Solarstrom besser in das bundesweite Netz einbinden könnte, wird erst 2028 fertiggestellt – ursprünglich war die Inbetriebnahme für 2022 vorgesehen.

Netzausbau als Schlüssel – Batteriespeicher als Brückenlösung

Die Grünen im bayerischen Landtag kritisieren die Versäumnisse der Staatsregierung deutlich. Über Jahre hinweg sei der notwendige Ausbau der Stromnetze verschleppt worden, während gleichzeitig der Ausbau der Photovoltaik massiv forciert wurde. Die Folge: Stromnetze geraten bei sonnigem Wetter schnell an ihre Belastungsgrenzen, und teure Abregelungen sind notwendig. Allein 2024 stiegen die Entschädigungszahlungen für abgeregelten Solarstrom von 26,5 Millionen auf knapp 90 Millionen Euro – Kosten, die letztlich alle Stromkunden tragen müssen.

Doch es gibt auch positive Ansätze. Batteriespeicher könnten kurzfristig helfen, überschüssigen Solarstrom zwischenzuspeichern und später ins Netz einzuspeisen. Besonders Hausbesitzer und Unternehmen könnten durch Investitionen in Batteriesysteme nicht nur einen Beitrag zur Netzstabilität leisten, sondern auch ihre eigene Energieunabhängigkeit erhöhen. Auch der flächendeckende Einsatz von Quartierspeichern und großen Batteriespeicherparks wird zunehmend als Lösung diskutiert.

Darüber hinaus fordern die Grünen ein umfassendes Maßnahmenpaket: Dazu gehören der beschleunigte Ausbau von Stromleitungen und Umspannwerken, die Einführung intelligenter Steuerungssysteme für Solaranlagen sowie ein gezieltes Förderprogramm für die Nachrüstung bestehender Anlagen mit Batteriespeichern. Auch sollen die Genehmigungsbehörden gestärkt werden, damit Netzausbauprojekte schneller umgesetzt werden können.

Mehr Transparenz und vorausschauende Planung notwendig

Eine weitere Forderung ist mehr Transparenz: Bis Mitte 2025 sollen Netzbetreiber und Regierung offenlegen, wo es Engpässe gibt, wie häufig Photovoltaikanlagen abgeregelt werden und wo der Anschluss neuer Erneuerbare-Energie-Anlagen stockt. So könnten Engpässe schneller identifiziert und gezielt behoben werden.

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die Bilanz des Jahres 2024 beeindruckend: Bayern bleibt Spitzenreiter beim Photovoltaik-Ausbau in Deutschland. 99 Prozent des gesamten Zubaus an erneuerbaren Energien im Freistaat entfielen im vergangenen Jahr auf Solaranlagen. Zwar bleibt der Ausbau der Windenergie bislang hinter den Erwartungen zurück, doch die Fortschritte bei der Solarenergie zeigen klar: Das Potenzial für eine klimafreundliche Energiezukunft ist riesig.

Mit dem richtigen Mix aus Netzausbau, Speicherlösungen und intelligenter Steuerung kann Bayern seine Spitzenposition nicht nur behaupten, sondern auch weiter ausbauen. Der Weg dorthin erfordert konsequentes Handeln – doch die Grundlagen für eine erfolgreiche Energiewende sind gelegt.

Mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und steigenden Strompreisen erreichen Sie mit Ihrer eigenen Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher. Starten Sie Ihren unabhängigen Preisvergleich und sichern Sie sich das beste Angebot eines Fachbetriebes aus Ihrer Region. Dieser wird Sie auch nach der Installation bei Wartung und Reparatur der PV-Anlage begleiten.

Zurück