Studie: Haushalte mit PV-Batteriesystem und Elektroauto erreichen 73 % Stromautarkie

Stromnetz im Sonnenschein29.04.2025: Eine aktuelle Studie der HTW Berlin untersucht die Stromautarkie von 730 Haushalten mit Solaranlage, Batteriespeicher und Elektroauto. Das zentrale Ergebnis: Mit einer Kombination aus Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher sind diese Haushalte im Mittel zu 73 Prozent unabhängig vom öffentlichen Stromnetz. Während Haushalte ohne Solarspeicher jährlich rund 6.900 Kilowattstunden aus dem Netz beziehen, sinkt dieser Wert mit Batteriesystem auf durchschnittlich 1.900 Kilowattstunden.

Die Untersuchung wurde von der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin in Zusammenarbeit mit Fronius International durchgeführt. Die anonymisierten Messdaten belegen, dass im Durchschnitt nur noch 27 Prozent des verbrauchten Stroms aus dem öffentlichen Netz stammen. Dabei deckt die Solaranlage etwa 47 Prozent des kombinierten Strombedarfs von Haushalt und Elektroauto. Mit dem Einsatz eines Batteriespeichers steigt dieser Wert signifikant, wodurch eine deutlich höhere Eigenversorgung erreicht wird.

Dynamisches Überschussladen erhöht Solaranteil deutlich

Neben der allgemeinen Stromautarkie wurde auch das Ladeverhalten der Elektrofahrzeuge untersucht. Besonders interessant: 68 Prozent der Haushalte laden ihr Elektrofahrzeug mehr als dreimal pro Woche – bevorzugt zur Mittagszeit, wenn die Solaranlage die höchste Leistung liefert. Hier zeigt sich der Vorteil des dynamischen Überschussladens: Durch die automatische Anpassung der Ladeleistung an den aktuellen Solarstromüberschuss kann der Solaranteil an der Fahrzeugladung im Durchschnitt um 25 Prozentpunkte erhöht werden.

Zum Vergleich: Der Batteriespeicher allein steigert den Solaranteil an der Fahrzeugladung im Mittel nur um 9 Prozentpunkte. In drei von vier Haushalten lag die Steigerung durch den Speicher unter 15 Prozentpunkten, da die Fahrzeuge vorwiegend tagsüber geladen werden. Dennoch ermöglichen größere Solaranlagen – insbesondere bei einer Leistung von 15 bis 20 kW – deutlich höhere solare Deckungsraten für den Fahrzeugbetrieb. In diesem Fall kann der Solaranteil auf bis zu 62 Prozent steigen.

Empfehlungen für maximale Eigenversorgung

Um einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen, geben die Forscher klare Handlungsempfehlungen: Zum einen sollte das Laden des Elektrofahrzeugs am solaren Angebot ausgerichtet und regelmäßig durchgeführt werden. Zum anderen ist eine möglichst große Dimensionierung der Photovoltaikanlage vorteilhaft. Zudem spielt die Wahl der passenden Wallbox eine entscheidende Rolle: Geräte mit automatischer Phasenumschaltung und Unterstützung für solargesteuertes Laden maximieren die Nutzung des eigenen Solarstroms.

Auch die Effizienz des Ladevorgangs wurde thematisiert. Bei niedrigen Ladeleistungen wie 1,4 kW erreichen im Schnitt nur 76 Prozent der erzeugten Solarenergie die Fahrzeugbatterie, bei 11 kW sind es 90 Prozent. Besonders bei längeren Ladezeiten entstehen durch den Betrieb der Bordelektronik zusätzliche Verluste, was Optimierungspotenzial bietet.

Ein positives Fazit der Marktanalyse: Die Mehrheit aktueller Wallboxen unterstützt heute bereits das solare Überschussladen als Standardfunktion. Allerdings unterscheiden sich die Begriffe und Einstellungen je nach Hersteller, sodass ein Blick ins Handbuch empfohlen wird. Die Studie der HTW Berlin zeigt eindrucksvoll: Durch intelligentes Energiemanagement und geeignete Technik lässt sich die Stromautarkie in Wohngebäuden mit Solaranlage, Batteriespeicher und Elektroauto auf ein beeindruckendes Niveau von 73 Prozent steigern.

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Die gesamte Studie können Sie sich hier downloaden.

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