Rekord: Solar- und Windenergie überholen in den USA Kohle als Energieträger
12.03.2025: Trotz der anhaltenden Begeisterung von US-Präsident Donald Trump für fossile Energien erlebt die Energiewende in den Vereinigten Staaten einen bedeutenden Fortschritt. Erstmals in der Geschichte des Landes hat der Anteil von Wind- und Solarenergie an der Stromversorgung die Kohlekraftwerke überholt. Laut einer Analyse der Denkfabrik Ember stieg der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2024 auf insgesamt 17 Prozent, während Kohle auf 15 Prozent zurückfiel. Dieser Trend verdeutlicht, dass sich die USA trotz politischer Rückschläge auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energiezukunft befinden.
Steigende Stromnachfrage begünstigt erneuerbare Energien
Die Stromnachfrage in den USA stagnierte rund 14 Jahre lang, doch in den vergangenen Jahren nahm sie wieder zu. 2024 verzeichnete das Land einen Anstieg von rund drei Prozent. Laut Ember wurde die zusätzliche Nachfrage in erster Linie durch Wind- und Solarenergie sowie durch Gaskraftwerke gedeckt, während der Anteil der Kohle weiter sank.
Trotz der gestiegenen Nachfrage gingen die CO₂-Emissionen im Energiesektor zurück. Dies zeigt, dass der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energien nicht nur den Energiebedarf decken kann, sondern gleichzeitig zur Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen beiträgt. Ember-Direktor Daan Walter betont, dass der wachsende Bedarf an Strom durch neue Anwendungen wie Rechenzentren und Elektromobilität, die Argumente für Solar- und Windkraft weiter stärkt.
Donald Trumps Energiepolitik: Fossile Brennstoffe im Fokus
Trotz des positiven Trends hin zu erneuerbaren Energien verfolgt Donald Trump weiterhin eine Politik, die auf fossile Energieträger setzt. Unter dem Motto „Drill, Baby, Drill" plant er, die Förderung von Öl und Gas in den USA massiv auszuweiten. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump zahlreiche Umweltschutzbestimmungen gelockert, um die Kohle-, Öl- und Gasindustrie zu unterstützen. Dies führte zu einem kurzzeitigen Anstieg der fossilen Energieproduktion, konnte jedoch den langfristigen Strukturwandel nicht aufhalten.
Ein zentrales Element seiner zweiten Amtszeit ist die erneute Kündigung des Pariser Klimaabkommens. Am Tag seiner Amtseinführung im Jahr 2025 unterzeichnete Trump ein Schreiben an die Vereinten Nationen, in dem er offiziell den Ausstieg der USA aus dem Abkommen erklärte. Zwar hat das Abkommen eine formelle Kündigungsfrist von einem Jahr, doch Trump machte bereits politisch klar, dass sich die USA ab sofort vom internationalen Kampf gegen die globale Erwärmung verabschieden. Seine Regierung setzt stattdessen verstärkt auf die Förderung fossiler Energieträger und sieht Klimaschutzmaßnahmen als Belastung für die Wirtschaft an.
Seine Pläne für die kommenden Jahre beinhalten eine erneute Deregulierung der Energiebranche sowie verstärkte Investitionen in die Öl- und Gasförderung. Dies könnte jedoch langfristig auf Widerstand stoßen, da viele Bundesstaaten und Unternehmen bereits eigene Klimaziele verfolgen und verstärkt auf erneuerbare Energien setzen.
Erneuerbare Energien trotz Widerstand auf dem Vormarsch
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Trotz der politischen Bestrebungen von Donald Trump, fossile Energien zu stärken, entwickelt sich der US-Energiemarkt zunehmend in Richtung Nachhaltigkeit. Der Erfolg von Wind- und Solarenergie zeigt, dass sich erneuerbare Energien immer mehr durchsetzen. Wirtschaftliche Faktoren, technologische Fortschritte und ein steigendes Bewusstsein für Klimaschutz treiben diesen Wandel voran.
Obwohl Trump weiterhin auf Kohle, Öl und Gas setzt, ist es fraglich, ob sich seine Pläne langfristig umsetzen lassen. Der weltweite Trend zur Energiewende sowie die wirtschaftlichen Vorteile erneuerbarer Energien dürften dafür sorgen, dass Solar- und Windkraft auch in den USA eine immer wichtigere Rolle spielen.