Photovoltaik-Zubau April 2025: Anhaltende Schwäche – trotz großem Interesse
22.05.2025: Der Zubau von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland bleibt weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Im April 2025 wurden laut Bundesnetzagentur lediglich rund 838,5 Megawatt neue Leistung gemeldet – ein leichter Anstieg gegenüber März, aber weiterhin deutlich unter dem Zielkorridor von monatlich 1,62 Gigawatt. Diese Entwicklung ist nicht neu, doch sie verschärft sich weiter und betrifft zunehmend alle Anlagensegmente – vom Eigenheimdach bis zur Freifläche.
Auffällig ist die Verschiebung innerhalb der Marktsegmente: Während die klassischen Dachanlagen mit rund 27.000 Neumeldungen und 449,4 Megawatt weiter stagnieren, erlebt das Segment der Stecker-Solar-Geräte – oft als Balkonkraftwerke bekannt – einen regelrechten Boom. Über 45.000 dieser Kleinstanlagen mit insgesamt 53,4 Megawatt wurden neu registriert. Dieser Trend zeigt: Das Interesse der Bevölkerung an der Energiewende ist da, es verlagert sich jedoch zunehmend auf niedrigschwellige, eigeninitiierte Lösungen.
Reiches Forderung: Der Bürger muss handeln – doch wie?
Die neue Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) will die Energiewende vor allem über marktwirtschaftliche Mechanismen steuern – insbesondere durch einen CO₂-Preis auf fossile Energien. Der Bürger soll dadurch zum Handeln motiviert werden. Die Zahlen zeigen jedoch, dass sich viele zwar für Photovoltaik interessieren, die Umsetzung aber oft scheitert – an unklarer Förderung, langen Wartezeiten beim Handwerk oder unseriösen Anbietern.
Hier klafft eine Lücke zwischen politischem Anspruch und Realität: Die Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, werden aber durch fehlende Struktur und Unterstützung ausgebremst. Die vielzitierte Eigenverantwortung braucht verlässliche Rahmenbedingungen – und zwar schnell.
Negativtrend bei größeren Projekten und Speichern
Neben dem schwachen Ausbau im Kleinanlagensegment zeigt sich auch bei größeren Freiflächenprojekten eine Flaute. Im April wurden nur 151 neue Solarparks mit einer Gesamtleistung von 245,6 Megawatt gemeldet – der niedrigste Monatswert dieses Jahres. Auch im Bereich der Gewerbeanlagen ist seit Monaten ein Rückgang zu beobachten. Selbst der dringend benötigte Speichermarkt stagniert.
Reiche plant zwar, die Flexibilität des Stromsystems zu erhöhen – etwa durch dynamische Tarife und das Fördern von Speichern – doch ohne konkrete Umsetzung bleiben diese Ankündigungen wirkungslos. Ein stärkeres Engagement für systemdienliche Speicherlösungen wäre dringend nötig.
EWS fordert Kurskorrektur und neue Impulse
Angesichts dieser Entwicklung fordert das Handelshaus EWS ein aktives Gegensteuern von Politik und Interessenverbänden. Insbesondere Sonderabschreibungen für gewerbliche PV-Anlagen könnten kurzfristig einen spürbaren Anreiz schaffen. EWS-Geschäftsführer Jan Paul Dahm sieht außerdem Handlungsbedarf bei der Endkundenberatung: „Wir müssen wieder näher an die Menschen heran und das Vertrauen in den Markt zurückgewinnen.“
Die Energiewende darf kein Projekt bleiben, das nur auf dem Papier funktioniert. Sie muss erlebbar und umsetzbar für jede und jeden sein. Wenn der Bürger, wie Reiche fordert, selbst handeln soll, dann muss die Politik die nötigen Bedingungen schaffen – von verständlichen Förderprogrammen über stabile Netze bis hin zu einem verlässlichen Fachhandwerk.
Engagement reicht nicht – Rahmenbedingungen müssen stimmen
Der Photovoltaik-Zubau im April zeigt deutlich: Die Bereitschaft der Bevölkerung, sich an der Energiewende zu beteiligen, ist vorhanden – doch sie wird zunehmend durch strukturelle Hürden ausgebremst. Ministerin Reiche setzt auf den mündigen Bürger als Steuerungsmechanismus über den CO₂-Preis. Doch dieser braucht mehr als ökonomische Anreize: nämlich konkrete Unterstützung und ein Markt, der verlässlich und zugänglich ist. Nur dann kann die Energiewende gelingen.
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