Photovoltaik und Biodiversität: Wie grüne Energie Lebensräume schaffen kann

Solarpark auf einem Feld11.06.2025: Die Energiewende ist ein zentrales Ziel der deutschen Klimapolitik – und Solarparks gelten dabei als wichtiger Baustein. Die Bundesregierung plant, die Photovoltaik-Leistung bis 2030 auf 215 Gigawatt zu steigern. Das würde mehr als eine Verdreifachung der Kapazität im Vergleich zu 2021 bedeuten. Doch der rasche Ausbau bringt auch ökologische Herausforderungen mit sich. Denn großflächige Photovoltaikanlagen verändern nicht nur das Landschaftsbild, sondern greifen auch in bestehende Lebensräume ein.

Trotzdem können Solarparks, wenn sie gut durchdacht sind, einen echten Mehrwert für die Natur bieten. Insbesondere auf vorher intensiv genutzten Agrarflächen entsteht durch kluge Planung die Chance, gefährdeten Arten neue Rückzugsräume zu schaffen.

Artenvielfalt in Solarparks: Mehr als nur Stromerzeugung

Ein naturverträglicher Solarpark ist mehr als eine technische Infrastruktur – er ist zugleich ein möglicher Lebensraum. Werden bei der Planung ökologische Kriterien berücksichtigt, lässt sich die Artenvielfalt sogar gezielt fördern. So sollte der überbaute Anteil der Fläche idealerweise unter 40 Prozent liegen. Der restliche Raum bietet Potenzial für strukturreiche, artenfreundliche Gestaltung.

Elemente wie Hecken, Blühstreifen, Gehölzinseln, kleine Gewässer oder Steinhaufen schaffen Lebensräume für Insekten, Vögel, Amphibien und Reptilien. Trittsteinbiotope fördern die Vernetzung der Arten in der Landschaft, während Durchgänge im Zaun Kleinsäugern wie Igeln und Feldhasen den Zugang ermöglichen. In großflächigen Anlagen sollten zudem Korridore für Wildtiere wie Rehe oder Wölfe eingeplant werden.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieses Potenzial im brandenburgischen Solarpark Weesow-Willmersdorf. Auf der Fläche, die zuvor intensiv landwirtschaftlich genutzt worden war, haben sich seit dem Bau zahlreiche Vogelarten angesiedelt. Die gefährdete Feldlerche brütet dort heute in großer Zahl. Laut biologischer Begleitforschung hat sich die Artenhäufigkeit nach der Umnutzung signifikant verbessert.

Standortwahl: Der Schlüssel zur ökologischen Verträglichkeit

Ein entscheidender Faktor für den ökologischen Erfolg von Solarparks ist die Wahl des Standorts. Flächen mit geringem Naturschutzwert – etwa stark genutzte Ackerböden – bieten hier die besten Voraussetzungen. Dagegen sind Wälder, Moore, Schutzgebiete oder artenreiches Grünland keine geeigneten Orte für Photovoltaikanlagen. Diese Ökosysteme sind zu wertvoll, um für Energiegewinnung geopfert zu werden.

Auch schwimmende Solaranlagen auf natürlichen Gewässern werden kritisch gesehen. Da solche Gewässer in Deutschland ohnehin selten sind, sollten sie vollständig von technischen Eingriffen freigehalten werden. In Landschaftsschutzgebieten kann der Bau von Solarparks unter Umständen möglich sein – allerdings nur nach strenger Einzelfallprüfung.

Verbindliche Standards für naturnahe Gestaltung

Obwohl einige Betreiber bereits freiwillig Naturschutzmaßnahmen umsetzen, fehlen bislang klare und verbindliche Vorgaben. Der NABU fordert deshalb gesetzlich festgelegte Standards für Planung, Bau und Pflege von Solarparks. Nur so kann das enorme Potenzial zur Förderung der Biodiversität systematisch ausgeschöpft werden.

Richtig umgesetzt, bieten Solarparks ökologische Vorteile gegenüber klassischen Energiepflanzen wie Mais. Sie kommen ohne Dünger und Pestizide aus, können Bodenversiegelung rückgängig machen und die Strukturvielfalt der Landschaft erhöhen. So wird die Energiewende zur Chance für den Naturschutz – und nicht zu seiner Belastung.

Eine private Photovoltaikanlage auf dem Eigenheim trägt zum Klimaschutz und damit zum Artenschutz bei. Wenn Sie sich bereits für Photovoltaik entschieden haben und auf der Suche nach dem richtigen Anbieter sind, starten Sie den unabhängigen Vergleich verschiedener Fachfirmen in Ihrer Region. Es besteht keine Verpflichtung, eines der Unternehmen zu wählen. Jedoch wird Ihnen der beste Preis geboten, da die Fachfirmen miteinander konkurrieren und sich dessen bewusst sind.

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