Photovoltaik im Winter: Das müssen Hausbesitzer wissen

Solaranlage im Winter auf Haus24.12.2025: Viele Immobilienbesitzer sind unsicher, ob sich eine Photovoltaikanlage während der Wintermonate wirklich lohnt. Die verbreitete Annahme, dass Solarstrom nur im Sommer zuverlässig erzeugt wird, hält sich hartnäckig. Tatsächlich arbeiten moderne Solaranlagen jedoch auch bei Schnee, Frost und niedrigen Temperaturen zuverlässig. Zwar sinkt die Stromproduktion im Winter deutlich, dennoch liefern Photovoltaikanlagen weiterhin einen relevanten Beitrag zur Energieversorgung eines Haushalts. Mit der richtigen Auslegung und Nutzung bleibt Solarstrom auch in der kalten Jahreszeit wirtschaftlich interessant.

Ein entscheidender Punkt ist, dass niedrige Temperaturen den Solarzellen sogar zugutekommen. Während große Hitze im Sommer die Leistung leicht mindern kann, steigt der Wirkungsgrad der Module bei kühler Witterung. Der geringere Winterertrag ist daher nicht auf Kälte zurückzuführen, sondern auf kürzere Tage und einen flachen Sonnenstand. Wer diese Rahmenbedingungen kennt, kann seine Anlage gezielt darauf ausrichten und auch im Winter stabile Erträge erzielen.

Globalstrahlung im Winter deutlich niedriger

In den Monaten von Oktober bis März erreicht eine Photovoltaikanlage ungefähr ein Fünftel bis ein Drittel ihres jährlichen Gesamtertrags. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, summiert sich jedoch zu einer beachtlichen Energiemenge. Selbst eine mittelgroße Anlage produziert in dieser Zeit mehrere hundert Kilowattstunden Strom. Für viele Haushalte reicht das aus, um einen nennenswerten Teil des Grundverbrauchs abzudecken und Stromkosten zu senken.

Entscheidend für die reduzierte Produktion ist die sogenannte Globalstrahlung, also die Kombination aus direkter Sonneneinstrahlung und diffusem Licht aus der Atmosphäre. Im Winter ist dieser Wert deutlich niedriger als in den Sommermonaten, da die Sonne flacher steht und weniger Stunden am Tag scheint. Trotzdem gelangt auch an bewölkten Tagen ausreichend Licht auf die Module, um Strom zu erzeugen. Eine gut geplante Anlage nutzt diese diffuse Strahlung effizient aus.

Die Sonneneinstrahlung unterscheidet sich in Deutschland sowohl je nach Region als auch im Verlauf des Jahres deutlich. Im bundesweiten Mittel liegt die Globalstrahlung bei rund 1.227 kWh pro Quadratmeter, wobei der Süden bessere Werte erzielt als der Norden. Während in südlichen Regionen fast 1.300 kWh/m² erreicht werden, kommen nördliche Landesteile nur auf etwas mehr als 1.000 kWh/m². Zusätzlich schwankt die Einstrahlung stark über das Jahr hinweg: In den Sommermonaten Juni bis August werden durchschnittlich etwa 170 kWh/m² gemessen, wohingegen die Wintermonate Dezember bis Februar mit rund 26 kWh/m² deutlich lichtärmer ausfallen.

Warum Wintererträge trotzdem überzeugen können

Auch wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist, bleibt Photovoltaik im Winter wirtschaftlich. Ein Grund dafür ist der steigende Eigenverbrauch, insbesondere bei Haushalten mit Stromspeicher. Der tagsüber erzeugte Solarstrom kann gespeichert und in den Abendstunden genutzt werden, wenn die Anlage keine Energie mehr liefert. Dadurch sinkt der Bezug von teurem Netzstrom spürbar, was die Rentabilität der Anlage erhöht.

Zusätzlich spielen regionale Unterschiede eine Rolle. Südlich gelegene Regionen profitieren im Winter von etwas höheren Strahlungswerten als der Norden, doch selbst in weniger sonnenreichen Gegenden liefert eine Photovoltaikanlage zuverlässig Energie. Entscheidend sind neben dem Standort auch die Ausrichtung und der Neigungswinkel des Dachs. Eine nach Süden gerichtete Anlage nutzt die tief stehende Wintersonne besonders effektiv.

Schnee, Frost und ihre Auswirkungen auf Solaranlagen

Schnee auf den Modulen kann die Stromproduktion kurzfristig verringern, da weniger Licht auf die Solarzellen trifft. Dennoch ist dies in der Praxis selten ein ernsthaftes Problem. Durch die glatte Oberfläche und die leichte Erwärmung der Module rutscht Schnee häufig von selbst ab, insbesondere bei steileren Dachneigungen. Eine manuelle Räumung ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll und birgt mehr Risiken als Nutzen.

Solarmodule sind für hohe mechanische Belastungen ausgelegt und halten selbst starken Schneelasten problemlos stand. Die Hersteller prüfen ihre Produkte auf extreme Druckbelastungen, die weit über dem liegen, was in Mitteleuropa üblich ist. Auch Frost stellt keine Gefahr dar, da Module, Rahmen und Verkabelung für sehr niedrige Temperaturen konzipiert sind. Schäden durch Eis oder Kälte treten daher äußerst selten auf.

Wenn Schnee den Ertrag sogar steigert

Interessanterweise kann Schnee unter bestimmten Bedingungen sogar positive Effekte haben. Liegt er nicht auf den Modulen, sondern auf dem Boden oder Dachflächen in der Umgebung, reflektiert er zusätzliches Sonnenlicht. Dieser sogenannte Albedo-Effekt erhöht die Lichtmenge, die auf die Module trifft. Besonders bifaziale Solarmodule, die auch Licht von der Rückseite nutzen, profitieren davon und können im Winter einen kleinen Mehrertrag erzielen.

Dieser Effekt zeigt, dass Schnee nicht grundsätzlich als Nachteil betrachtet werden muss. In Kombination mit moderner Modultechnik kann die winterliche Umgebung die Stromausbeute sogar leicht verbessern. Voraussetzung dafür ist jedoch eine freie Moduloberfläche, weshalb eine gute Dachneigung weiterhin von Vorteil ist.

Eigenverbrauch und Nutzung im Winter

Der selbst genutzte Solarstrom spielt im Winter eine zentrale Rolle. Ohne Speicher decken Photovoltaikanlagen in der kalten Jahreszeit meist einen kleineren Teil des Strombedarfs ab. Mit einem Batteriespeicher lässt sich dieser Anteil jedoch deutlich steigern. Viele Haushalte erreichen so auch im Winter eine spürbare Reduzierung ihres Netzstrombezugs.

Zusätzlich lohnt es sich, stromintensive Geräte gezielt tagsüber zu betreiben, wenn die Anlage Strom produziert. Waschmaschine, Geschirrspüler oder Wärmepumpe können so direkt mit Solarenergie versorgt werden. Intelligente Energiemanagementsysteme übernehmen diese Steuerung automatisch und sorgen für eine optimale Nutzung des selbst erzeugten Stroms.

Zusammengefasst: Solarstrom kennt keine Winterpause

Photovoltaikanlagen arbeiten auch in der kalten Jahreszeit zuverlässig und wirtschaftlich. Zwar sinkt der Ertrag im Vergleich zum Sommer, doch Kälte, Schnee und Frost stellen kein ernsthaftes Hindernis dar. Moderne Technik, durchdachte Planung und optional ein Stromspeicher sorgen dafür, dass Solarstrom ganzjährig genutzt werden kann. Wer auf Photovoltaik setzt, profitiert somit nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter von sauberer Energie, geringeren Stromkosten und mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz.

Wer sich für eine eigene Solaranlage interessiert, profitiert besonders von einem Angebotsvergleich mit regionalen Fachbetrieben. Lokale Unternehmen kennen die baulichen und klimatischen Besonderheiten der Region und können die Anlage optimal auf Dach, Ausrichtung und individuelle Anforderungen abstimmen. Durch mehrere kostenlose Kostenvoranschläge lassen sich Preise, Leistungen und Komponenten transparent vergleichen, ohne Verpflichtungen einzugehen. So gewinnen Interessenten nicht nur einen realistischen Überblick über die Investitionskosten, sondern erhöhen auch die Chance, ein qualitativ hochwertiges Angebot mit gutem Service und fairen Konditionen zu finden. Starten Sie hier den kostenlosen und unverbindlichen Angebotsvergleich.

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