Photovoltaik boomt: Immer mehr Solarstrom, immer mehr Anlagen
07.07.2025: Deutschland erlebt einen starken Anstieg bei der Nutzung von Solarenergie. Im Jahr 2024 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 59,5 Millionen Megawattstunden Strom aus Photovoltaikanlagen ins öffentliche Netz eingespeist. Damit erreichte der Solarstrom einen Anteil von 13,8 Prozent an der gesamten Stromproduktion – deutlich mehr als die 12 Prozent im Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich für diesen Anstieg ist der Ausbau der Anlagen: Bis März 2025 waren bundesweit rund 4,2 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von etwa 98,3 Gigawatt in Betrieb – fast ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat.
Solarstrom legt im ersten Halbjahr kräftig zu
Auch im ersten Halbjahr 2025 setzte sich dieser Trend fort. Laut den Energy-Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme erzeugten Photovoltaikanlagen rund 40 Terawattstunden Strom – ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Gleichzeitig ging die Windstromproduktion aufgrund einer schwachen Wetterlage von 73,4 auf 60,3 Terawattstunden zurück. Trotzdem trugen Windkraft und Photovoltaik gemeinsam erneut über 100 Terawattstunden zur öffentlichen Nettostromerzeugung bei. Der Anteil der erneuerbaren Energien insgesamt fiel jedoch leicht auf 60,9 Prozent (Vorjahr: 65,1 Prozent).
Stromimporte steigen – Preise schwanken deutlich
Trotz der Rückgänge bei der Windkraft konnte Deutschland seinen Strombedarf weitgehend aus eigener Erzeugung und günstigen Importen decken. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 7,7 Terawattstunden Strom importiert – weniger als im gleichen Zeitraum 2024. Strom floss dabei vor allem aus Skandinavien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden nach Deutschland. Der importierte Strom war oft günstiger als inländischer Strom aus Gas- oder Kohlekraftwerken. Gleichzeitig gingen die Exporte unter anderem nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen.
Der durchschnittliche Börsenstrompreis stieg dennoch deutlich: von 67,94 Euro im ersten Halbjahr 2024 auf 86,64 Euro pro Megawattstunde 2025. Verantwortlich waren unter anderem hohe Gaspreise und steigende CO₂-Zertifikatskosten. Im windarmen Januar und Februar lag der Strompreis besonders hoch. Im Juni hingegen sank er mit 56,46 Euro auf den niedrigsten Stand seit Mai 2021 – dank guter Sonnenverhältnisse.
Europaweite Solar-Offensive, aber Abhängigkeit von China bleibt hoch
Nicht nur Deutschland, auch andere europäische Länder verzeichnen ein starkes Wachstum bei der Solarstromproduktion. In Frankreich stieg die Einspeisung im Jahresvergleich von 11,3 auf 15,1 Terawattstunden, in Belgien von 4,1 auf 5,6 Terawattstunden. Auch Dänemark und Polen legten zu. Insgesamt wuchs die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraft in der EU von 344,4 auf 358,1 Terawattstunden.
Während die Zahl der Anlagen steigt, bleibt die Herkunft der Solarmodule ein Thema: Rund 86 Prozent der in Deutschland verbauten PV-Module wurden 2024 aus China importiert. Gleichzeitig sank die heimische Produktion um über 56 Prozent auf nur noch 1,5 Millionen Module – ein Trend, der sich im ersten Quartal 2025 fortsetzte. Dazu kommt: Rund eine Million Haushalte betreiben inzwischen kleine Balkonkraftwerke, deren Einspeisung jedoch nicht in die offizielle Statistik einfließt.
Großer Fortschritt – mit strukturellen Herausforderungen
Die Solarenergie in Deutschland wächst rasant und ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende. Doch die Zahlen zeigen auch: Der Markt bleibt abhängig von Importen, die Strompreise schwanken stark, und die Infrastruktur muss mit dem Tempo Schritt halten. Damit aus dem Boom langfristige Versorgungssicherheit wird, braucht es mehr heimische Produktion, leistungsfähige Netze und ausreichende Speicherlösungen.
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