Neue NRW-Förderung: Solarstrom auf Dächern von Mehrfamilienhäusern
07.10.2025: In Nordrhein-Westfalen gewinnt die Energiewende weiter an Fahrt – diesmal dort, wo bislang kaum Sonnenstrom produziert wurde: auf den Dächern von Mehrparteienhäusern. Während Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer in den letzten Jahren regelrecht einen Photovoltaik-Boom ausgelöst haben – mit fast 200.000 neu installierten Anlagen und über zwei Gigawatt zusätzlicher Leistung jährlich –, blieb das Potenzial der Mietshäuser bisher weitgehend ungenutzt. Das soll sich – zumindest in NRW – nun ändern.
Genau hier setzt das Land jetzt an: Mit einer neuen Förderung im Programm „progres.nrw – Klimaschutztechnik“ soll Solarstrom auch für Mieterinnen und Mieter attraktiver und greifbarer werden.
Förderung erleichtert Investitionen in Mehrparteienhäusern
Das Förderprogramm zielt darauf ab, Eigentümerinnen und Eigentümern den Einstieg in die Solarenergie zu erleichtern. Über den neuen Baustein 6.1.4 können Zuschüsse für Planungs- und Beratungsleistungen beantragt werden, die im Vorfeld einer PV-Installation anfallen. Ergänzend unterstützt Baustein 6.1.6 die Erneuerung der Hauselektrik – eine häufig notwendige Voraussetzung, um Photovoltaikanlagen technisch integrieren zu können. Insgesamt stehen rund 1,5 Millionen Euro bereit.
Während Kommunen, Landkreise und Unternehmen die Planungsförderung nutzen können, profitieren private Eigentümer und Wohnungseigentümergemeinschaften insbesondere von der Förderung der elektrischen Infrastruktur. Gefördert werden bis zu 45 Prozent der Kosten, maximal 20.000 Euro pro Projekt. Dazu zählen Investitionen in neue Zählerschränke, stärkere Leitungen, Kommunikationssysteme sowie die Planungskosten für die Modernisierung der Anschlüsse. Der Antrag erfolgt ausschließlich online über die Bezirksregierung Arnsberg, die auch die Bewilligung übernimmt.
Mieterstrommodell: Solarenergie direkt aus dem eigenen Haus
Ein zentraler Bestandteil der neuen Initiative ist das sogenannte Mieterstrommodell. Es ermöglicht, dass der auf dem Dach erzeugte Solarstrom direkt an die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses geliefert wird – ohne den Umweg über das öffentliche Stromnetz. Für Mieterinnen und Mieter bedeutet das günstigere Strompreise, während Eigentümer mit einer Solaranlage langfristig ihre Immobilie aufwerten und zusätzliche Einnahmen erzielen können.
Die Landesregierung will mit dieser Kombination aus Förderung und Mieterstrom neue Anreize schaffen, damit auch die Wohnungswirtschaft stärker in Solarenergie investiert. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin in Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), hebt hervor, dass das Land den Zugang zu Solarstrom für Mieterinnen und Mieter deutlich vereinfachen und kostengünstiger gestalten will. Dadurch soll die Energiewende nicht nur ökologisch, sondern auch sozial ausgewogen und wirtschaftlich nachhaltig vorangebracht werden. Auch die Landesgesellschaft NRW. Energy4Climate und der Verband der Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen unterstützen das Vorhaben. Beide sehen darin einen wichtigen Schritt, um die Energiewende in Städten voranzubringen und gleichzeitig die Mieter stärker an den Vorteilen teilhaben zu lassen.
Sauberer Strom, weniger Bürokratie – mehr Klimaschutz
Mit der Förderung will Nordrhein-Westfalen das große ungenutzte Dachpotenzial aktivieren und Hürden beim PV-Ausbau abbauen. Zwar bleibt das komplizierte Bundesgesetz zum Mieterstrom eine Herausforderung, doch die Landesinitiative schafft klare finanzielle und organisatorische Anreize. Jede neu installierte PV-Anlage auf einem Mehrparteienhaus bedeutet mehr lokale Wertschöpfung, geringere CO₂-Emissionen und eine höhere Versorgungssicherheit für das Land.
Darüber hinaus leistet die Maßnahme einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Wärmestrategie NRW: Bis 2030 soll die installierte Photovoltaikleistung landesweit auf bis zu 27 Gigawatt steigen. Der Ausbau auf Mietshäusern ist dabei ein Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen – und um die Energiewende mitten in den Städten sichtbar zu machen.
Mit dem neuen Förderpaket zeigt das Land, dass Solarenergie nicht nur auf Eigenheimen funktioniert, sondern auch in Mehrfamilienhäusern. So profitieren künftig alle – Eigentümer, Mieter und das Klima gleichermaßen.
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