Heizung: Wärmepumpen verdrängen erstmals Gasheizungen vom Spitzenplatz
08.08.2025: Im ersten Halbjahr 2025 hat sich ein bemerkenswerter Wandel auf dem deutschen Heizungsmarkt vollzogen: Erstmals wurden mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft. Zwischen Januar und Juni entschieden sich etwa 139.500 Haushalte für ein strombetriebenes Heizsystem. Im Vergleich dazu wurden nur rund 132.500 gasbetriebene Heizungen abgesetzt. Dieser Wechsel stellt einen Meilenstein dar, da fossile Heizsysteme bisher den Markt dominierten.
Der Zuwachs im Wärmepumpensegment beträgt beachtliche 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig fiel der Absatz von Gasheizungen um 41 Prozent. Dieser Trend wurde besonders durch eine starke zweite Quartalsentwicklung mit einem Verkaufsplus von 75 Prozent angetrieben. Dennoch blickt die Branche mit gemischten Gefühlen auf diese Entwicklung, denn der Gesamtmarkt für Heizungen schrumpft weiterhin: Bereits 2024 war der Absatz um fast die Hälfte eingebrochen, im laufenden Jahr setzt sich der Rückgang mit weiteren 22 Prozent fort.
Politische Unsicherheit dämpft die Investitionsbereitschaft
Obwohl der steigende Absatz von Wärmepumpen als Erfolg gewertet werden kann, bremst die unklare politische Lage die Euphorie innerhalb der Branche. Die neue Bundesregierung hat bislang keine eindeutigen Aussagen getroffen, wie es mit der staatlichen Förderung für klimafreundliche Heizsysteme weitergeht. Eigentümer befürchten, dass die aktuell noch attraktiven Zuschüsse – zwischen 30 und 70 Prozent der Investitionskosten – reduziert oder abgeschafft werden könnten. Diese Unsicherheit erschwert langfristige Investitionsentscheidungen, vor allem bei größeren Projekten wie der Quartierssanierung durch Wohnungsunternehmen oder der Umstellung öffentlicher Gebäude auf nachhaltige Heiztechnik.
Die steigenden CO₂-Kosten machen fossile Heizsysteme zudem zunehmend unattraktiv. Während Gasheizungen zwar in der Anschaffung oft günstiger sind, wirken sich CO₂-Abgaben, steigende Netzentgelte sowie geopolitisch bedingte Preisrisiken langfristig negativ auf die Betriebskosten aus. Für viele Haushalte gewinnt daher die Wärmepumpe an wirtschaftlicher Attraktivität – nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell.
Technologie mit Zukunft – aber nur bei stabiler Förderung
Experten fordern nun klare politische Signale, um den positiven Trend zu verstetigen. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) betont, dass insbesondere die aktuelle Haushaltsplanung entscheidend sei. Ohne gesicherte Mittel im Klima- und Transformationsfonds könne weder Kontinuität für Verbraucher noch Planungssicherheit für die Industrie gewährleistet werden. Wichtig sei es, mit einer stabilen Förderstruktur bis zum Start des EU-Emissionshandels für Gebäude im Jahr 2027 eine Brücke zu schlagen.
Deutschland gilt in der Wärmepumpentechnologie als einer der führenden Märkte in Europa. Inländische Hersteller haben in den vergangenen Jahren Milliarden in Produktionsstandorte und Arbeitsplätze investiert. Städte wie Allendorf, Kulmbach oder Remscheid stehen heute stellvertretend für eine mittelständische Branche mit über 70.000 Beschäftigten – allein in der Industrie. Weitere Hunderttausende Jobs hängen indirekt an der Wärmewende, etwa im Handwerk oder bei Energieversorgern.
Laut Branchenvertretern darf Deutschland den globalen Technologiewandel nicht verschlafen. Der Erfolg der Wärmepumpe zeigt, dass sie längst mehr ist als nur ein umweltfreundliches Nischenprodukt – sie ist zu einem Schlüssel der Energiewende und einem Motor für die heimische Wirtschaft geworden.
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