Einspeisevergütung: Reiche kündigt Kürzungen bei Solarförderung an
16.09.2025: Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will die Regeln für den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich verschärfen. Bei der Vorstellung des aktuellen Monitoring-Berichts erklärte sie, die Energiewende sei an einem Wendepunkt. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu sichern, müsse stärker auf Kostenkontrolle, Versorgungssicherheit und Marktmechanismen gesetzt werden. Vor allem die Förderung der Photovoltaik steht im Zentrum der geplanten Einschnitte.
Künftig sollen neue Solaranlagen keine feste Einspeisevergütung mehr erhalten. Nach Ansicht der Ministerin ist diese Förderung nicht länger notwendig, da sich private Anlagen mit Batteriespeicher inzwischen eigenständig rechnen würden. Bestehende Anlagen sollen ihre Vergütungen behalten, für künftige Projekte bedeutet die Reform jedoch eine deutliche Zäsur.
Ende der fixen Einspeisevergütung
Reiche kritisiert, dass heute oft mehr Solarstrom erzeugt werde, als in den Netzen Platz finde. Gleichzeitig müssten hohe Summen für die Stabilisierung des Stromsystems ausgegeben werden. Ihre Lösung: Neue Anlagen sollen Strom künftig direkt am Markt platzieren, statt eine pauschale Vergütung zu erhalten. Parallel dazu soll der Ausbau räumlich gezielter erfolgen, um Engpässe im Netz zu verringern.
Nach Plänen des Wirtschaftsministeriums wird die feste Einspeisevergütung vollständig entfallen. Betreiber müssen ihren Solarstrom dann über Direktvermarktung oder flexible Vergütungsmodelle verkaufen. Damit will die Regierung Anreize schaffen, dass Photovoltaikanlagen dort gebaut werden, wo Strom auch tatsächlich gebraucht wird.
Zehn Maßnahmen für eine neue Energiewende-Strategie
Insgesamt präsentierte Reiche zehn Maßnahmen, mit denen sie die Energiewende stärker auf Wirtschaftlichkeit ausrichten will. Subventionen sollen systematisch überprüft und schrittweise abgebaut werden. Energiepolitische Entscheidungen müssten, so die Ministerin, stärker auf Innovation, technologische Vielfalt und marktorientierte Lösungen setzen.
Das Ziel, bis 2030 rund 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen, will die Regierung trotz der Einschnitte beibehalten. Grundlage sei jedoch ein neuer Prognosewert: Während frühere Szenarien von 750 Terawattstunden Strombedarf ausgegangen waren, erwartet das Ministerium nun nur noch 600 bis 700 Terawattstunden im Jahr 2030.
Zustimmung aus der Industrie, Kritik von Umweltverbänden
Die energieintensive Industrie begrüßte Reiches Vorstoß. Verbände wie der VCI oder der BDI lobten, dass Effizienz und Kosten stärker in den Vordergrund rücken sollen. Zu oft würden aktuell Kapazitäten geschaffen, die nicht ausreichend genutzt werden können.
Ganz anders bewerten Umweltorganisationen und die Grünen die Pläne. Sie fürchten, dass eine Abkehr von der festen Einspeisevergütung den Ausbau der Photovoltaik abbremsen könnte. Angesichts steigender Strombedarfe durch Elektromobilität, Wärmepumpen und Industrieprozesse warnen sie vor einem Rückschritt. Statt Kürzungen brauche es aus ihrer Sicht mehr Tempo beim Ausbau der Solarenergie.
Netzausbau und Speicher als Knackpunkt
Ein Kernproblem bleibt die fehlende Flexibilität des Stromnetzes. Millionen Solaranlagen speisen oft gleichzeitig mittags ein, während morgens und abends Bedarfsspitzen auftreten. Ohne ausreichend Speicher führt das zu extremen Preisschwankungen. Reiche setzt daher auch auf neue Gaskraftwerke und alternative Speichertechnologien, um die Versorgungslücken zu schließen.
Für die Solarbranche bedeuten die Pläne vor allem Unsicherheit. Ob Direktvermarktung und flexible Modelle tatsächlich Investitionen anstoßen oder abschrecken, bleibt offen. Klar ist jedoch: Mit dem Ende der fixen Einspeisevergütung beginnt für neue Photovoltaikanlagen in Deutschland ein völlig neues Kapitel.
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