E-Auto mit Solarstrom laden: So funktioniert’s mit eigener Wallbox und PV-Anlage
02.06.2025: Wer ein Elektroauto fährt oder plant, sich eines anzuschaffen, sollte über eine Kombination aus Photovoltaikanlage und eigener Ladestation nachdenken. So lässt sich klimafreundlich erzeugter Solarstrom direkt vom eigenen Dach nutzen, um das Fahrzeug zu laden – effizient, nachhaltig und langfristig kostensparend. Voraussetzung ist allerdings die richtige technische Ausstattung und Planung.
Eigenen Solarstrom fürs E-Auto nutzen
Das Herzstück der Ladeinfrastruktur zu Hause bildet die PV-Anlage auf dem Dach, ergänzt durch eine Wallbox. Optional kann ein Batteriespeicher hinzugefügt werden, um den tagsüber erzeugten Strom auch nachts zur Verfügung zu haben. Ohne Speicher steht der Solarstrom nämlich nur dann zur Verfügung, wenn er produziert wird – also tagsüber bei guter Sonneneinstrahlung. Damit das E-Auto zuverlässig mit Solarstrom geladen werden kann, sollte die PV-Anlage ausreichend groß dimensioniert sein. Nach Abzug des Strombedarfs im Haushalt sollten noch mindestens 1,4 Kilowatt für die Ladung des Fahrzeugs übrig bleiben.
Ist der Stromverbrauch hoch oder steht das Fahrzeug häufig abends zum Laden bereit, bietet ein Batteriespeicher zusätzliche Flexibilität. Er sorgt dafür, dass der überschüssige Solarstrom zwischengespeichert und bei Bedarf ins Fahrzeug geleitet werden kann.
Sicher laden mit der Wallbox
Zwar ist das Laden an einer normalen Haushaltssteckdose theoretisch möglich, doch ist davon dringend abzuraten. Herkömmliche Steckdosen sind nicht auf die hohe Dauerlast ausgelegt, die beim Laden von E‑Autos entsteht. Das Risiko von Überhitzung und Kabelbrand ist erheblich. Eine professionelle Wallbox hingegen bietet sichere und effiziente Ladeleistung – meist zwischen 11 und 22 Kilowatt.
Die Ladezeit hängt sowohl von der Leistung der Wallbox als auch von der Ladefähigkeit des Fahrzeugs ab. Während eine 22-kW-Box das Fahrzeug in etwa der Hälfte der Zeit einer 11-kW-Box laden kann, bringt das nur etwas, wenn auch das Auto diese Leistung verarbeiten kann.
Was tun ohne Garage oder Eigentum?
Ladestationen dürfen nicht selbst angeschlossen werden. Die Installation muss durch einen zugelassenen Elektrofachbetrieb erfolgen und beim Netzbetreiber angemeldet oder genehmigt werden. Auch ein prüfender Blick auf die vorhandene Elektroinstallation ist wichtig – in älteren Gebäuden kann ein Austausch oder eine Erweiterung notwendig sein. Tipp: Lieber jetzt schon Leerrohre oder stärkere Leitungen mitdenken, um zukünftige Erweiterungen ohne großen Aufwand umzusetzen.
Ideal ist ein Stellplatz in unmittelbarer Nähe zum Haus. Wer in einer Mietwohnung lebt und über einen festen Parkplatz verfügt, kann seit einer Gesetzesänderung vom Vermieter die Zustimmung zur Installation einer privaten Ladestation verlangen. Für alle anderen – sogenannte „Laternenparker“ – bleibt derzeit nur der Weg über öffentliche Ladeinfrastruktur.
Ein Batteriespeicher erhöht den Anteil des selbst erzeugten Stroms, der für das Auto zur Verfügung steht – besonders dann, wenn es häufig nachts geladen wird. Noch mehr Komfort und Wirtschaftlichkeit bietet ein Energiemanagementsystem: Es passt die Ladeleistung dynamisch an die aktuelle Solarstromproduktion an.
Bidirektionales Laden: Zukunftsmodell mit Potenzial
Zunehmend diskutiert wird das sogenannte bidirektionale Laden. Dabei kann das Elektroauto nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch wieder ins Hausnetz oder Stromnetz abgeben – ein interessantes Konzept für die Energiewende. Die Technik existiert bereits, doch rechtliche und regulatorische Hürden stehen der breiten Umsetzung noch im Weg.
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