BEG-Förderung: Anträge für neue Heizungen steigen wieder an

Wärmepumpe am Haus08.09.2025: Nach einer Phase rückläufiger Bewilligungen bei der KfW-Förderbank ist im Juli 2025 ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG-Einzelmaßnahmen) wurden rund 26.000 Anträge für neue Heizungen genehmigt – fast doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. Besonders auffällig ist der wachsende Anteil der Wärmepumpen. Während sie im ersten Halbjahr bereits 82 Prozent der geförderten Heizungen ausmachten, stieg ihr Anteil im Juli auf 87 Prozent. Fast 23.000 der bewilligten Anträge entfielen somit auf diese Technologie, ein klarer Anstieg gegenüber Juni.

Andere Heizungsarten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Solarthermie blieb mit etwa 400 Anträgen auf niedrigem Niveau, Biomassekessel verzeichneten einen leichten Zuwachs von 1.900 auf 2.100 Genehmigungen. Anschlüsse an Wärmenetze kamen auf rund 1.100, Gebäudenetze auf knapp 100 Zusagen. Innovative Heizlösungen wie Brennstoffzellen oder wasserstofffähige Systeme bleiben Nischenprodukte mit lediglich wenigen Dutzend bewilligten Projekten.

Bonusprogramme steigern Attraktivität

Neben der Grundförderung von 30 Prozent können Antragsteller zusätzliche Boni kombinieren. Diese Möglichkeit wird intensiv genutzt: Über 30.000 Zusatzboni wurden allein im Juli bewilligt. Vor allem Effizienz- und Klimageschwindigkeitsboni fanden großen Zuspruch. Auch der Einkommensbonus half mehr als 5.000 Haushalten, ihre Investitionskosten zu reduzieren. In Summe lassen sich durch die Kombination von Grundförderung und Zusatzboni bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten durch staatliche Zuschüsse abdecken.

Regional betrachtet gingen die meisten Zusagen im bisherigen Jahresverlauf nach Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Auf die Einwohnerzahl gerechnet stellten jedoch Niedersachsen die meisten Anträge. In den Stadtstaaten wurden vergleichsweise wenige Bewilligungen ausgesprochen, was mit dem geringeren Anteil an Wohneigentum zusammenhängt.

Rekordzuwachs durch Wärmepumpen

Die BEG-Gesamtförderung hat sich im ersten Halbjahr 2025 nahezu verdreifacht. Während zwischen Februar und Juni 2024 gut 48.000 Anträge bewilligt wurden, waren es im gleichen Zeitraum 2025 mehr als 146.000. Ein Großteil entfiel auf Wärmepumpen, deren Zusagen nach nur sechs Monaten bereits 80 Prozent des Vorjahresvolumens erreichten. Mit 124.595 genehmigten Anträgen im Halbjahr ist absehbar, dass die Werte von 2024 bald übertroffen werden.

Auch am Markt zeigt sich die Entwicklung deutlich. Wärmepumpen haben sich mit rund 139.000 verkauften Geräten im ersten Halbjahr 2025 als führendes Heizsystem etabliert und Gasheizungen vom Spitzenplatz verdrängt. Besonders viele Förderanträge wurden im März gestellt, während die Zahlen im Juni zurückgingen, bevor sie im Juli erneut anzogen.

Wärmepumpe mit Photovoltaik als unschlagbares Duo

Die Mittel für die BEG stammen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Für 2026 sind allein für Gebäudeförderungen 12,1 Milliarden Euro vorgesehen, davon 7,7 Milliarden Euro für Einzelmaßnahmen wie Heizungsmodernisierungen. Gegenüber dem laufenden Jahr bedeutet das einen leichten Anstieg. Vertreter der Heizungsindustrie begrüßen dieses Signal der Bundesregierung und fordern Verlässlichkeit bei Fördermitteln und Konditionen, um die Energiewende im Gebäudesektor weiter voranzutreiben.

Der anhaltende Boom bei den Förderanträgen verdeutlicht die Vorteile von Wärmepumpen. Sie nutzen Umweltenergie aus Luft, Wasser oder Erde und wandeln diese effizient in Heizwärme um. Dadurch lassen sich nicht nur Energiekosten dauerhaft senken, sondern auch CO₂-Emissionen erheblich reduzieren.

In Kombination mit erneuerbarem Strom aus Photovoltaik bieten Wärmepumpen eine nahezu klimaneutrale Wärmeversorgung. Zudem sind sie vielseitig einsetzbar, können sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude versorgen und erhöhen den Immobilienwert. Die staatliche Förderung macht die Investition für viele Haushalte finanziell attraktiv und beschleunigt so die Verbreitung dieser zukunftsfähigen Technologie. Die durchschnittliche Förderung liegt in Deutschland bei 55 % der Investitionskosten.

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