Balkonkraftwerk: Hamburg fördert Stecker-Solar für Haushalte mit geringem Einkommen
10.09.2025: Ab Oktober startet in Hamburg ein spezielles Förderprogramm, das sich gezielt an Menschen mit wenig Geld richtet. Die Stadt übernimmt dabei bis zu 90 Prozent der Anschaffungskosten für sogenannte Stecker-Solaranlagen, die auf Balkonen installiert werden können. Initiiert wurde das Projekt von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) in Kooperation mit dem Caritasverband für das Erzbistum Hamburg.
Gefördert werden Anlagen bis zu einer Leistung von 800 Watt. Anspruchsberechtigt sind alle, die Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld, Kinderzuschlag, BAföG oder Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz erhalten. Auch Haushalte mit Einkommen unterhalb des Pfändungsfreibetrags können Unterstützung beantragen.
Interessierte wenden sich direkt an die Caritas, die nicht nur die Anträge entgegennimmt, sondern auch Beratung vor Ort anbietet. Mitarbeitende prüfen dabei die baulichen Möglichkeiten und beraten zu geeigneten Modellen. Außerdem unterstützt die Caritas beim Kontakt mit Vermietern, falls Fragen zur Genehmigung der Montage auftreten. Durch die Förderung können Haushalte bis zu 500 Euro beim Kauf einsparen. Zusätzlich profitieren sie langfristig von geringeren Stromkosten. Das Programm läuft bis zum 31. Juli 2027, insgesamt stellt die Stadt rund 580.000 Euro bereit.
Soziale Entlastung und Klimaschutz in einem
Hamburg verfolgt mit dem neuen Ansatz gleich mehrere Ziele: Einerseits sollen auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln die Möglichkeit haben, von Solarstrom zu profitieren. Andererseits stärkt die Stadt ihre Klimastrategie, indem mehr erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Laut Umweltbehörde geht es dabei um die Verbindung von sozialer Gerechtigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz. So werden einkommensschwache Haushalte finanziell entlastet, während gleichzeitig der Ausstoß von Treibhausgasen sinkt.
Die CDU-Fraktion begrüßte zwar das Förderprogramm, erinnerte jedoch daran, dass die Partei bereits vor zwei Jahren einen entsprechenden Vorschlag eingebracht habe. Damals habe die grüne Umweltbehörde das Vorhaben noch abgelehnt, mit der Begründung, Balkonkraftwerke seien nicht teuer. Nun jedoch lobte auch die Opposition, dass die Stadt endlich aktiv werde und eine Lücke schließe, die vielen Haushalten bislang den Zugang zu Solarenergie versperrt habe.
Balkonkraftwerke als Türöffner zur Energiewende
Stecker-Solaranlagen sind kompakt, leicht zu montieren und ermöglichen es auch Mietern, ihren eigenen Strom zu erzeugen. Besonders Haushalte mit knappen Budgets profitieren, weil sich die laufenden Energiekosten deutlich reduzieren können. Während große Photovoltaikanlagen oft hohe Investitionen erfordern, erweisen sich Balkonkraftwerke als eine bezahlbare Einstiegsmöglichkeit in die Nutzung erneuerbarer Energien.
Noch größere Vorteile bietet allerdings eine vollwertige Photovoltaikdachanlage. Im Vergleich zu Balkonkraftwerken liefern PV-Dachanlagen erheblich mehr Strom und senken die Stromrechnung langfristig noch deutlicher. Zudem steigern sie den Wert der Immobilie und tragen durch die Einspeisung ins Netz aktiv zur Energiewende bei. Wer die Möglichkeit hat, ein komplettes Dach mit Solarmodulen auszustatten, kann sich langfristig unabhängiger von steigenden Energiepreisen machen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Weitere Informationen zum Projekt in Hamburg erhalten Sie hier.
Bild: KI-generiert